Der Bauernhof

Hier arbeiten die Bauern und ihre Lehrlinge.
Der Bauernhof arbeitet viel mit der Bäckerei zusammen, da diese Eier von den Hühnern, Milch von den Kühen und manchmal auch Blumen aus den Beeten der Bäuerin zur Dekoration braucht.
Natürlich gibt es auch Schweine, Schafe, Hunde und vieles mehr.
Die Produkte können die Arbeiter auch auf dem Marktplatz eintauschen oder verkaufen.

----> Marktplatz

Evelyn schlich sich am Schweinestallt vorbei, während sie verzweifelt versuchte, der rebellierenden Taube den Schnabel zuzuhalten. Wenn sie Jameilla jetzt begegnen würde... sie wollte sie ihrer Meisterin je wieder in die Augen sehen können?

Adam öffnete langsam die Scheunentür des Hühnerstalls. Vor ihm lag ein riesiger Heuhaufen.

Während ihm die Hühner mit voller Lautstärker angackerten, fing er an sie ein paar Heubüschel zurecht zu legen und sie zu einem halbwechs bequwemen Schlafplatz zu formen.
Adam hatte es sich wesentlich gemütlicher vorgestellt, aber er war hundemüde, und froh wenigstens etwas zum Ausruhen zu haben.

Evelyn wusste, gleich hatte sie es geschafft. Hinter dem Hühnerstall war ihr Schlafplatz und wenn sie den erst einmal erreicht hatte, würde sie Jameilla für heute nicht mehr begegnen. Keine Probleme für heute mehr.
Dachte sie.
Als sie gerade um die Ecke des Heuballens bog, blieb sie stockend stehen und die Taube fiel ihr hinunter, sodass diese wegfliegen konnte.
Und dann schrie die Hexe, HILFE!!! EINDRINGLING!!!

Adam erstarrte als er plötzlich einen Schrei von draußen hörte. Sein Herz fing an schneller zu schlagen. Vorsichtig und möglischst geräuschlos versuchte er sich in den Heuhaufen einzugraben. Doch die Hühner konnten einfach nicht ihren Schnabel halten.

Evelyn sah, dass die Hühnerstalltür geöffnet war. Und dann hielt sie automatisch den Mund. Gerade jetzt brauchte sie Jameilla nciht rufen. War sie eigentlich dumm geworden??? Natürlich, was wenn es bloß ein Versehen aus Seiten der Hühner war. Doch trotzdem steckte Evelyn den Kopf in den Stall und sah sich um, ob sich etwas bewegte.
Da bemerkte sie eine Bewegung am Heuhaufen und schlich sie leise dort hin, sodass man ihre Schritte kaum hören konnte. Dann nahm sie die Mistgabel in die Hand und stach mit einem Ruck in den Heuhaufen.

Adam hielt den Atem an, als er plötzlich mehrere Stiche neben ihm im Heuhaufen bemerkte. Im nächsten Moment spürte er ein leichtes Brennen auf seinem Oberarm. Vor lauter Schreck sprang er auf und schrie >> Halt, stopp! Beruhigt Euch! << Gleichzeitig faste er sich auf die brennende Stelle, und bemerkte dass seine Hand völlig blutgebadet war.

Evelyn schrie erschrocken auf, als sie eine Stimme schreien hört und wollte schon die Mistgabel aus der Hand werfen, aber sie ließ sie, denn vermutlich würde sie sie noch brauchen. Stattdessen rief sie, Raus hier! Ihr habt hier nichts zu suchen! Sie trat näher an den Heuhaufen und stach noch einmal nur ganz sanft hinein, um zu erspüren, wo sich der Eindringling versteckte.

>>Es tut mir leid Fräulein, haben Sie Gnade! << Adam stand nun direkt vor dem Mädchen mit der Mistgabel, er bückte sich leicht, hatte aber ein leichtes, freundliches Grinsen im Gesicht. >>Ich bin Adam, es tut mir leid falls ich Sie erschreckt haben sollte.<<

Evelyn schürzte die Lippen und hielt die Mistgabel vor sich, wie ein schützendes Schild. Erschrecken ist leicht untertrieben. Bettler müssen raus! Sucht Euch einen Schlafplatz unter der Zugbrücke oder in einem Stall, aber raus aus meinem Hühnerstall!!!
Doch trotz ihrer Worte und ihrem Schrecken konnte sie sich nicht zurückhalten, ihm tief in seine braunen Augen zu sehen, sodass ihre Worte nur halb so stark hinauskamen.

Adam sagte kein Worte, er machte eine höfliche, ruhige Handbewegung die eine Verbeugung andeutete. Mit einem, nun viel stärker blutenden Oberarm, machte er die Scheunentür weiter auf und verschwand schweigend hinter dem Hühnerstall.

Evelyn ließ die Mistgabel sinken und sah dem jungen Mann hinterher. Sie hatte bemerkt, dass er stark blutete und die Tatsache, dass sie das gewesen war, weckten in ihr Schuldgefühle.
Sie seufzte auf, warf die Mistgabel weg und lief ihm hinterher. Wartet! Lasst mich Euch helfen, die Wunde zu verbinden.

Adam drehte sich um, und sah sie mit funkelnden, dankenden Augen an. Diesen Blick konnte er gut mit seinen dunkeln Augen. Sie wirkte dabei groß, fast wie von Welpen. >>Ich danke Ihnen.<< Sagte er mit leiser Stimme >>Aber Sie müssen das nicht. Ist schon gut.<< Er senkte den Kopf, und als er ihn wieder langsam hob, lächelte er sie an.

Spart Euch den Dank, Reisender, grummelte Evelyn und packte ihn an der Hand um ihn ins Haus der Bäuerin zu führen. Super, gleich in die Höhle des Löwen, aber der Mann brauchte Hilfe. Also zog sie ihn zu den Verbänden, nahm einen hinaus und drückte ihn auf einen Sessel. Dann sah sie sich die Wunde an. Ich... glaube, man muss die Wunde zuerst reinigen... Aber ich bin kein Heiler. Sicher bin ich mir nicht...

Adam starrte sie fragend an, als würde sie eine andere Sprache sprechen.
Er zuckte mit den Schultern >>Ist schon gut, so schlimm wird es schon nicht sein, ich habe wesentlich schlimmeres überlebt.<< wieder grinste er. Er hatte ein komisches, verspieltes Lächeln.

Evelyn bemerkte das spielerische Lächeln um seine Lippen und wurde schlagartig rot. Warum wusste sie nicht, aber sie wusste, dass sie diesen Mann so schnell wie möglich loswerden musste. Sie mochte keine Menschen, das hatte sie sich geschworen. Sie starrte von oben herab auf ihn, auch wenn er, selbst wenn er saß, fast so groß war wie sie. Wisst Ihr. Ich mache Euch diesen Verband einfach um und dann bekommt Ihr etwas zu essen. Ihr scheint vollkommen ausgelaugt zu sein. Sie ging um ihn herum und hockte sich neben ihn, sodass sie seinen verwundeten Arm... bestaunen konnte. Der Typ hatte Muskeln, das war bestimmt nicht von schlechten Eltern.
Sofort wurde die junge Hexe wieder rot und betastete zögernd seinen Arm um in dem Blut die eigentliche Wunde finden zu können.

Adam atmete kurz stark ein, um den Schmerz zu unterdrücken.
Er beachtete seine Wunde nicht, er schaute ruhig um sich, bis sein Blick wieder an dem jungen Mädchen hängen blieb.
>>Ich danke Ihnen.<< Er sprach sehr leise, flüsterte fast. >>Dürfte ich Ihren Namen vielleicht noch erfahren, meinen wissen Sie ja bereits.<< Adam blickte ihr direkt in ihre ockerfarbenen Augen, als ihm wieder diese Lächeln übers Gesicht huschte.

Evelyn packte den verband, riss eine Stück davon ab und wickelte es um seinen muskulösen Arm, während sie sprach... Und versuchte, nicht den Verstand zu verlieren, wenn sie seinem Blick begegnete. Ich... mein Name lautet Evelyn... Als der Verband fertig umden Arm gewickelt war, zog sie noch einmal fest daran, wusste, dass er Schmerzen hatte, aber sie wollte die Blutugn stoppen. Dann wandte sie ihr Gesicht seinem zu. Was sucht Ihr hier eigentlich, junger Soldat. Wenn Ihr schon so viel überlebt habt, wieso versteckt Ihr Euch dann wie ein reudiger Hund in einem Hühnerstall?

Adam lächelte amüsiert als Evelyn ihm diese Frage stellte >>Wissen Sie, ich bin ein Abenteurer. Vestehen Sie. Eine lange Geschichte. Ich komme von weit her, und bin gerade erst hier angekommen. Und wie Sie sehen, habe ich nichts bei mir. << Er öffnete seine leeren Hände und seigte sie ihr.

Evelyn starrte in seinen großen Hände, die ihr Adam wie zum Beweis öffnete. Sie holte tief Luft, noch immer auf die Handflächen starrend, dann hob sie den Kopf und blickte ihm in die Augen. Ich... werde mit meiner Meisterin reden. Vielleicht gewährt sie Euch eine Lehrstelle. Sie legte ihre Hände in seine. Ich möchte niemanden ohne etwas einfach zurück in die große, weite Welt schicken. Ob Abenteurer oder nicht. Das stimmte nicht ganz. Ihretwegen konnte die ganze Menschheit verrotten... Nur er nicht. Und diese Tatsache machte ihr ernsthaft zu schaffen.

>>Ich danke Ihnen vielmals.<< Adam nickte mit dem Kopf, sein Grinsen verschwand immr noch nicht.

>>Aber, was macht eigentlich, ein so schönes Fräulein wie Sie, auf einem solch, verdreckten Hof?<< Er sah ihr tief in die Augen, als versuche er ihre Gedanken zu lesen.
>>Wären Sie dann so nett, und würden mir, nun ja, ein bisschn von diesem Dorf zeigen? Wie gesagt ich bin gerade erst gekommen.<<

Evelyn schluckte schwer und starrte auf ihre Hände. Ich... naja, es ist schon äußerst spät und ich weiß nicht ob meine Meisterin das noch erlau-... Doch dann war sie stumm. Es war ihr egal, was Jameilla davon halten würde. Sie würde sowieso nicht da sein. Ja, gerne, gab sie mit einem leichten Lächeln zurück. Dann räusperte sie sich und hob den Kopf. Ich halte Schleimer wie Euch davon ab unsere Hühner zu klauen.

Adam stieß einen leichten Lacher aus. >>Ich fühle mich sehr geehrte.<< Dabei grinste er, aber diesmal leicht spöttisch, aber keineswegs boshaft. >>Aber denkt Ihr wirklich ich würde Euch irrgendein Eigentum entnehmen?<<
Er stand auf und sah Evelyn auffordernd an.

Evelyn riss die Augen auf und schluckte, da er plötzlich nun so groß war und sie zu ihm aufsehen musste. Ihre Hände waren noch immer in seinen und fühlten sich seltsam wohl in dieser kleinen Umarmung. Kommt... komm darauf an, von was für einem Eigentum wir reden...
Oh Gott! Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Es war ihr einfach so hinausgerutscht, als sie in seine tief braunen Augen sah. Schlagartig wurde die kleine Hexe rot.

Adam grinste, antwortete aber nicht. Langsam ließ er eine Hand los und hielt sie nun nur noch mit der Linken. Bis er sie schließlich in Richtung Tür zerrte. Als er sie öffnete ließ er schließlich auch die andere Hand los und überließ Evelyn den Vortritt.