Auf dem Waldweg

Der Waldweg ist ein Schotterweg, der quer durch den Wald zur Drachenhöhle führt. Doch er hat auch viele Abzweigungen. Eine, zum Beispiel, führt zum See und zum Ententeich. Eine andere wiederrum zur Hexenlichtung. Doch diese ist gut versteckt von giftigen Sträuchern.
Doch man sollte hier auch vorsichtig sein. Waldwege sind ja bekanntlich die besten Orte, um überfallen zu werden.

----> Der Bauernhof
Evelyn tanzte fröhlich den Waldweg entlang, voller Enthusiasmus. So glücklich hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt. Und sie wusste auch genau, woran das lag.
Und das machte ihr sehr zu schaffen.
Langsam drehte sie sich um, um auf den jungen Krieger zu warten. Sie hatte beschlossen, ihn so zu nennen. So sah er aus, wie ein Krieger, voller Ehre und Stolz.

Adam amüsierte sich dabei, Evelyn bei ihrem Tänzeln zu zusehen, er fand irrgendwie dass es süß aussah. Als sie für einen kurzen Moment stehen blieb, ergriff er die Möglichkeit wieder nach ihrer Hand zu greifen.

Evelyn erstarrte, als sie wieder eine große, warme, beschützende Hand um ihrer fand. Obwohl ihr Kopf erhoben war, schielte sie schnell hinunter, um sicherzugehen, dass er gerade wirklich ihre Hand genommen hatte.
Und dann waren da nur noch seine Augen, die alles an ihr in Anspruch nahmen. Sie wollte unbedingt näher... Also hob sie die andere Hand un legte sie um seinen Nacken, um ihn näher zu ihr herunter zu ziehen. Nur, um ihm noch tiefer in die Augen blicken zu können.

Adams braune Augen wurden größer und funkelten. Sie hatten wieder dieses eine Funkeln.
Langsam legte er eine Hand auf ihre Hüfte, aber nur ganz sachte und sanft.
Er starrte in Ihre Augen, wie, als hätte er noch nie andere gesehen. Adam betrachtete ihr ganzes Gesicht, ihre Wangen, ihre süße Nase, ihre weichen Lippen.
Vorsichtig hob er eine Hand und streichelte langsam ihre rechte Wange.

Adams Berührungen war mehr, als das Mädchen jemals in ihrem Leben gespürt hatte. Seine Augen funkelten, warm und voller Hingabe. Als er dann auch noch seine Hand um ihre Hüfte legte, war es um sie geschehen. Ihr Atem wurde schneller und ging stocked, als sie ihr Gesicht noch ein bisschen weiter hob und kurz vor seinen Lippen anhielt.
Das war alles ganz falsch, das durfte nicht geschehen. Er war ein Krieger, ein Kämpfer voller Stolz und Ehre. Zumindest sollte er das sein.
Und sie sollte eigentlich auf einem Holzstapel brennen.

Adam bemerkte Evelyns Unsicherheit. Er umfasste nun mit beiden Armen ihre Hüfte, aber nur ganz leicht, er wollt sie keineswegs einschüchtern, erdrücken oder ähnliches, er wollte sie beruhigen.
Wieder starre er auf ihre Lippen, und um so länger er sie anschaute, desto weicher wirkten sie.
Adam fing an langsamer zu atmen. Er war vollkommen entspannt. Er fühlte sich wohl, wie schon seit langem nicht mehr. Er mochte Evelyns Nähe.

Evelyn holte zischend Luft, als sich nun auch seine zweite Hand um ihre Hüfte legte und somit ihre losließ. Was sollte sie denn jetzt mit der anderen Hand anfangen??? Voller Unsicherheit biss sie sich auf die Lippe, als sie zögernd ihre andere Hand um seinen Nacken legte, damit er nun noch näher war.
Sie wusste, jetzt gab es kein zurück mehr. Entweder, sie riss sich los und rannte so schnell wie möglich weg (was moralisch wohl das beste gewesen wäre) oder sie blieb und machte es wohl nur noch schlimmer.
Aber sie hatte sich entschieden.

Adam hatte wieder ein kleines Grinsen in seinem leicht erdigen Gesicht. Evelyns weiche Hände in seinem Nacken fühlten sich angenehm und warm an.
Lansgsam duckte er seinen Kopf, um näher an Evelyn zu kommen. Er atmete tief ein und aus, so das er ihren angenehmen Duft riechen konnte. Es erinnerte ihn an den Duft von Rosen.
Abwechselnd blickte er einmal in ihre funkelnden Augen, und einmal auf ihren Mund. Von beidem war er begeistert und beide sahen aus wie von Engeln.
Schließlich schloss er langsam seine Augen und kam ihr langsam immer näher und näher, bis sich ihre Lippen sanft berührten.

In Evelyn schien etwas zu explodieren, als seine Lippen sanft ihre berührten. Und dann wollte sie einfach nur noch mehr. Voller Liebe drückte sie sich näher an ihn und vertiefte den Kuss. Ihre Hände krallten sich nun in seinen Nacken, sodass sie sicher war, dort Spuren zu hinterlassen.
Alles war vergessen.
Das Wissen, dass ihre Meisterin ein Werwolf war, die Tatsache, dass sie eine Hexe war und der Drang, einfach wegzulaufen und nie wieder zu kommen aus Angst, diesen wundervollen Mann ins Verderben zu stürzen.

Adam spürte Evelyns Nägel in seinem Nacken, aber es war ihm ega. Er war in einer anderen Welt, in einer Welt in der es nur Evelyn, ihn und den Kuss gab.
Er spannte seine Hände mehr an zog leicht an ihrem Kleid, versuchte trotzdem ruhig und sanft zu bleiben.
Vorsichtig fing er an an ihrer Lippe zu beißen. Adam schloss seine Augen immer fester.
Nun war ihm endgültig klar gewesen, sein Leben neu beginnen zu können, und all seine Vergangenheiten zurück zulassen. Es war ein Gedanke, den sich Adam schon seit Jahren wünschte.

Evelyn kicherte in den Kuss, da seine Zähne auf ihren Lippen leicht kitzelten. Damit war es dann wohl geschehen. Langsam löste sie ihre Lippen von seinen, blieb aber weiterhin nah mit ihrem Gesicht an seinem.
I...ich... Das... Mylord, was ist da soeben passiert? Natürlich wusste sie, was soeben passiert war, aber sie war aus irgendeinem Grund noch nicht so weit, das alles zu verarbeiten. Noch nie hatte sie sich einem Mann so sehr hingegeben.

Adam öffnete seine Augen, es war ihm irrgendwie peinlich, war es sein Schuld, das dieser Moment nun endete?
Ihre Frage überraschte ihn, er wollte jetzt am liebsten gar nichts reden, nichts erklären, einfach nur stumm weitergehen.
Vorsichtig ging er einen Schritt nach hinten, nahm Evelyn wieder an einer Hand und, ging den Waldweg weiter entlang.

Noch vollkommen atemlos von dem wunderbaren Kuss ließ sie sich von Adam mitziehen. Ihre Lippen kribbelten von seinen Lippen und fühlten sich eigenartig taub an.
Während sie so nebeneinander hertrotteten, lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter und schloss die Augen. Das ist mir noch nie im Leben passiert...

Adam schloss ebenalls für kurze Zeit sein Augen und lehnte seinen Kopf auf ihren. Er wusste nicht was er antworten soll, ob er antworten soll.
Langsam legte er wieder einen Arm um die Hüfte des zierlichen Mädchens.
Seine Beine bewegten sich nur langsam fort, allgemein ging bei im alles so langsam, das Zwinkern, das Atmen, jede einzelne Bewegung war wie im Trauma.

Evelyns Gedanken schweiften ab. In die Zukunft.
Was würde passieren, wenn sie nach Hause kamen? Nun, da alles so eindeutig war. Und plötzlich kamen ihr ganz andere Gedanken in den Sinn...
Adam war ein Abenteuerer, ein Reisender. Was... wenn sie auch nur ein Abenteuer war? Eines, seiner... vielen Abenteuer.
Instinktiv öffnete sie die Augen und löste sich von Adam. Auch ihre Hände trennte sie und so ging sie einfach nur wortlos neben ihm her. Nachdenklich.

Adam starrte Evelyn überraschend an als sie sich von seinem Griff löste, sagte aber kein Wort.
In seinem Kopf spielte sich der ganze Kuss nocheinmal ab.
Für kurze Zeit gingen sie nun beide schweigend nebeneinander, bis Adam schließlich stehen blieb und Evelyn tief in die Augen schaute und mit einer ganz ruhigen, leisen Stimme fragte >>Ist alles in Ordnung Fräulein, Ihr wirkt etwas ... nun ja.... verwirrt, kann das sein? <<

Evelyn starrte an Adam vorbei in den Wald. Mylord... Was... die wie vielte bin ich? Egal, was er sagen würde, sie würde es verkraften... ohne Tränen.
Ihrer Sorge wich Trauer und sie senkte den Kopf.

>>Mylady, Ihr fragt mich tatsächlich die wie vielte Ihr seit.<< Adam schaute auf den Boden, nahm ihre Hände und blickte ihr nun wieder in die Augen. >>Ihr könnt mit glauben, ihr seit keinesfalls eine von vielen Mylady ... es ist war, ich hatte zwei vor Ihnen,... aber keineswegs eine Ihres Gleichen.<< Er kam einen Schritt näher >>Ihr seit das wunderschönste und göttlichste weibliche Wesen, das ich je gesehen habe. <<

Hätte ihr Herz nicht voher von dem Kuss beruhigen können, wäre es vermutlich zersprungen vor Glück. Ja, wirklich?, quiekste sie wie ein Kind vor lauter Aufregung.
In einer Mischung aus Freude, Glück und einem Haufen Liebe warf sie sich ihm an den Hals und barg ihren Kopf an seiner muskulösen Brust. Dann lachte sie unbeschwert. Wie kann das sein? Ich kenne Euch nicht einmal einen Tag lang und schon... Sie hob ihr Gesicht und sah ihm in seine braunen Augen. In ihren Augen waren Freudentränen zu sehen, die langsam über ihre Wange kullerten.

Adam huschte ein Lacher über sein Gesicht, er nahm seine Hände und legte sie Evelyn an die Wangen. Beruhigend zog er das Mädchen zu sich und schaute ihr direkt in die Augen und grinste. Leicht bückte er sich und küsste das Fräulein, mitten auf ihren Mund, ganz zährtich, aber nur kurz. Danach blickte er sie schweigend an.

Nachdem er sie erneut, kurz aber oho, geküsst hatte, seufzte Evelyn schwer und etwas unglücklich auf. Ich muss zurück... Bevor meine Herrin erfährt, dass ich mich in der Nacht davongeschlichen habe. Sie musterte Adams markante Gesichtszüge und musste kurz schmutzeln. Wollt ihr hier bleiben und euch wie ein wilder Wolf im Wald verstecken oder soll ich euch meiner Herrin vorstellen?

Adam lächelte >>Ich glaube Ihr wisst meine Antwort.<< er griff nach ihrer Hand >>Ich bin efreut mit Eurer Herrin Bekanntschaft zu machen.<< er drehte sich um und ging wieder zurück in Richtung Dorf. >>Gibt es jedoch irrgendetwas, das ich vielleicht noch von Eurer Herrin wissen sollte. Wird auch sie versuchen mich zu ermorden so wie Ihr es erst getan habt?<< Adam grinste und zog sich näher zu Evelyn.

Evelyn wurde puterrot, bei der Erinnerung, wie er blutüberströmt aus dem Heuhaufen gekommen war. Gedankenverloren strich sie über seinen Verband, darauf bedacht ihm nicht wehzutun. Jameila ist recht... herrisch, aber gütig. Ich kenne sie nicht besonder gut. Nur, wenn sie mir Befehle erteilt. Aber eins ist eindeutig. Sie erteilt hier die Befehle... Naja, nicht, wenn unsere Königin persönlich durch das Dorf spaziert und die Steuern einnimmt aber sonst ist es Jamailla. Jeder, der einen niedrigeren Rang hat als sie, sollte sich lieber vor ihr verstecken. Evelyn lachte liebevoll und strich mit ihrer Fingrespitze über seine Brust. Und darüber bin ich auch sehr froh. Ich weiß nicht, wie sie reagieren wird, wenn sie Euch sieht. Und ich will Euch nicht teilen.

Adam zog seine Mundwinkel herzlich nach oben, steichelte Evelyn über den Rücken und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, sagte aber nichts.
Er führte sie weiter in Richtung Dorf, seine Gedanken waren jetzt ganz wo anders. Die ganze Zeit musster an Früher denken, an die alte Zeit im Dorf, so viele Erinnerungen.

----> Bauernhof